3 Entscheidende Tipps für Führungskräfte zur Kunst des Feedback-Gebens

In der heutigen Arbeitswelt kann richtiges Feedback den Unterschied zwischen einem motivierten und einem demotivierten Team machen. Führungskräfte stehen oft vor der Herausforderung, wie sie ihre Mitarbeiter konstruktiv und motivierend kritisieren können. Hier sind drei entscheidende Tipps, wie du als Führungskraft das Beste aus deinem Team herausholst.

Einführung: Warum Feedback so wichtig ist

Schau dir diesen Mitarbeiter an. Jeden Tag begegnen uns solche demotivierten Gesichter. Die Frage ist, warum das so ist und ob das so bleiben muss. Die Antwort liegt oft im Feedback, das sie erhalten – oder eben nicht erhalten. Feedback ist ein mächtiges Werkzeug, das, wenn richtig eingesetzt, die Motivation und das Engagement deines Teams erheblich steigern kann. 

Tipp 1: Feedback ist ein Geschenk 

Stell dir vor, du schenkst jemandem ein Geschenk. Du würdest es schön verpacken, oder? Genauso solltest du Feedback geben. Verpacke es in Wertschätzung. Anstatt zu sagen: „Du hast dich schlecht verhalten“, sage: „In der Besprechung hast du gesagt, dass wir die Mittagspause ausfallen lassen müssen, aber du hast nicht erklärt, warum. Das kam nicht gut an.“ So ist es klar und hilfreich.  

Beispiel aus der Praxis: Feedback als Geschenk 

Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich als Führungskraft in einem internationalen Unternehmen arbeitete. In einer Besprechung habe ich eine wichtige Ankündigung gemacht, ohne die Hintergründe zu erklären. Ein mutiger Mitarbeiter kam danach auf mich zu und sagte: „Chef, das war nicht gut. Die Leute sind verwirrt und frustriert.“ Meine erste Reaktion war, mich zu verteidigen, aber dann habe ich realisiert, dass dieser Mitarbeiter mir tatsächlich helfen wollte. Sein Feedback war ein Geschenk, das mir half, meine Kommunikation zu verbessern.  

Tipp 2: Kritisiere nur unter vier Augen 

Niemand wird gerne vor anderen kritisiert. Stell dir vor, du wirst vor versammelter Mannschaft kritisiert – das fühlt sich an wie ein Angriff und führt nur zur Verteidigung. Wenn du Kritik hast, such dir einen ruhigen Moment und einen privaten Ort. So bleibt die Würde des Mitarbeiters gewahrt und die Kritik wird konstruktiv aufgenommen. 

Beispiel aus der Praxis: Kritik unter vier Augen 

Einmal habe ich den Fehler gemacht, einen Mitarbeiter vor seinem Team zu kritisieren. Die Folge? Der Mitarbeiter fühlte sich gedemütigt und die Stimmung im Team war im Keller. Danach habe ich mir geschworen, Kritik nur noch unter vier Augen zu äußern. 

Tipp 3: Sei konkret 

Pauschales Lob oder allgemeine Kritik helfen niemandem. „Michaela, deine Berichte sind immer viel zu lang“ bringt nichts. Besser wäre: „Michaela, dein Proposal für den Kunden ist über 200 Seiten lang. Das ist zu viel Detail. 20 Seiten reichen aus.“ Das ist klar und spezifisch. 

Beispiel aus der Praxis: Konkretes Feedback 

Ein Mitarbeiter hatte immer den Kunden und alle anderen im Meeting unterbrochen. Statt zu sagen: „Reiss dich mal am Riemen, du musst nicht immer alles besser wissen“, habe ich ihm konkret gesagt: „Im letzten Meeting hast du sowohl Jürgen als auch den Kunden mehrfach unterbrochen und korrigiert. Das hat uns als Team nicht besonders gut aussehen lassen. Es ist besser, wenn du zukünftig wartest, bis wir unter uns sind und dann kannst du deine Bedenken äußern.“ So konnte er verstehen, was genau zu ändern war. 

Zusammenfassung 

Das war ein kleiner Einblick in die Kunst des Feedback-Gebens. Denk daran, Feedback ist ein Geschenk, kritisier nur unter vier Augen und sei immer konkret. Mit diesen Tipps kannst du dein Team motivieren und die Arbeitsatmosphäre verbessern. 

Hier schreibt Kai Boyd
Mit jahrzehntelanger Erfahrung in Führungspositionen, darunter bei PricewaterhouseCoopers und Deutsche Telekom, Telefonica, deal united, Twilio und weg.de, hilft Kai Boyd Unternehmern und Einzelkämpfern, ihre Führungsfähigkeiten zu verbessern. Der Münchner und begeisterte Jogger bringt Expertise aus Konzernen, dem Mittelstand und Start-ups ein.

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