Schwierige Mitarbeitende und Kollegen: So gehst du souverän mit ihnen um

Konflikte am Arbeitsplatz sind unausweichlich. Besonders herausfordernd wird es, wenn einzelne Kollegen oder Teammitglieder durch ihr Verhalten den Betriebsfrieden gefährden. Für dich als Führungskraft ist es entscheidend, nicht in Schockstarre zu verfallen, sondern Klarheit zu schaffen. In diesem Artikel erfährst du, wie du typische schwierige Verhaltensweisen erkennst – und welche Schritte dir helfen, souverän zu bleiben.

Der Dauerflirter: Grenzen setzen ohne Eskalation

Ein Mitarbeitender sucht ständig Nähe, flirtet ununterbrochen und überschreitet persönliche Grenzen. Für das Team ist das nicht nur unangenehm, sondern auch ein Ablenkungsfaktor.

Praxis-Tipp: Mach klar, wo deine Grenze liegt. Unterscheide zwischen einem situativen Nein („gerade passt es nicht“) und einem generellen Nein („das ist nie okay“). Sprich in einem kurzen, klaren Gespräch an, welches Verhalten du nicht akzeptierst – und bleib konsequent.

Der Narzisst: Souverän statt Abwehrhaltung

Narzisstische Kollegen wollen immer glänzen. Sie drängen sich in den Vordergrund, stellen andere in den Schatten und können Projekte blockieren. Anstatt dich in endlose Machtspiele ziehen zu lassen, gilt es, die Verantwortung für deine Reaktion zu übernehmen.

Praxis-Tipp: Trainiere Selbstfürsorge. Bleib bei dir, statt dich an der Selbstinszenierung des Narzissten abzuarbeiten. Suche aktiv Anerkennung innerhalb des Teams und stärke so die Gemeinschaft. Dadurch verliert das überzogene Ego an Einfluss.

Der Rechthaber: Konflikte entkräften

Manche Diskussionen drehen sich endlos, weil jemand immer Recht haben muss. Meetings geraten ins Stocken, Entscheidungen bleiben liegen.

Praxis-Tipp: Stelle dir drei Fragen, bevor du in den Schlagabtausch gehst:

  1. Was hat das mit mir zu tun?
  2. Was ist das Ziel des Konflikts?
  3. Worum geht es wirklich?

Oft merkst du dabei, dass du selbst genauso auf deinem Standpunkt beharrst. In diesem Moment kannst du den Kreislauf durchbrechen, indem du die Diskussion wieder auf das eigentliche Ziel lenkst.

Die Kontrollsüchtige: Vertrauen statt Mikromanagement

Eine Kollegin kontrolliert jede Aufgabe mehrfach. Sie korrigiert, mischt sich ein und sorgt dafür, dass andere sich zurücklehnen. Das frustriert und hemmt Eigenverantwortung.

Praxis-Tipp: Frage bewusst nach, warum sie diese Kontrolle braucht. Ist es ein echtes Muss – oder eine persönliche Entscheidung? Fordere aktiv ein, dass Aufgaben ohne zusätzliche Prüfung erledigt werden. Gleichzeitig kannst du durch gezielte Wertschätzung zeigen, dass du ihre Kompetenz siehst, ohne dass sie alles überwachen muss.

Der Aggressive: Ursachen sichtbar machen

Ein Kollege wird laut, torpediert Ideen oder blockiert Diskussionen. Besonders in Leitungsteams sorgt aggressives Verhalten für Spannungen.

Praxis-Tipp: Versuche zu verstehen, welches Grundbedürfnis hinter der Aggression steckt. Oft zeigt sich darin ein Talent oder eine Kompetenz, die bisher nicht ausreichend berücksichtigt wird. Binde dieses Potenzial konstruktiv ein, statt das Verhalten nur zu unterdrücken.

Schwierige Kollegen gehören zum Job

Ob Narzisst, Rechthaber oder Dauerflirter – schwierige Mitarbeitende wirst du nie vollständig vermeiden. Deine Aufgabe als Führungskraft ist es, Grenzen klar zu setzen, die Verantwortung bei dir zu behalten und den Fokus auf das Teamziel zu lenken.

Wer Konflikte ignoriert, verliert Energie, Zeit und letztlich auch Vertrauen im Team. Wer sie angeht, schafft Klarheit, Respekt und Verbindlichkeit.

FAQ

Wenn das Verhalten die Zusammenarbeit im Team beeinträchtigt oder dich persönlich belastet, ist es ein Signal zum Handeln.

Reflektiere ehrlich, ob du selbst auf deinem Standpunkt beharrst oder Kontrolle abgibst. Führung heißt auch, das eigene Verhalten anzupassen.

Indem du Klarheit schaffst: Benenne das Problem frühzeitig, bleib sachlich und richte den Fokus auf gemeinsame Ziele.

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Hier schreibt Kai Boyd

Mit jahrzehntelanger Erfahrung in Führungspositionen, darunter bei PricewaterhouseCoopers und Deutsche Telekom, Telefonica, deal united, Twilio und weg.de, hilft Kai Boyd Unternehmern und Einzelkämpfern, ihre Führungsfähigkeiten zu verbessern. Der Münchner und begeisterte Jogger bringt Expertise aus Konzernen, dem Mittelstand und Start-ups ein.

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