Wie man im Home-Office überlebt und arbeitet

Hallo, alle sind im Homeoffice. Na ja gut, ich weiß, es sind nicht alle im Homeoffice. Für manch einen ist es aber inzwischen eine wichtige Frage, wie man im Home-Office überleben und arbeiten kann.

Sagen wir mal, die Hälfte der Welt ist jetzt seit ein paar Wochen ins Homeoffice verbannt.

Selbst Homeoffice erprobte Menschen wie ich stellen jetzt fest, dass es kein gewöhnliches Homeoffice ist. In diesem Home-Office ist das Überleben und Arbeiten ganz anders als sonst.

Das hat nichts damit zu tun, dass man nicht mehr abends rausgehen kann oder der Kneipenbesuch ausfällt.

Das Problem ist, dass nun alle im Homeoffice sind.

Und mit alle meine ich nicht deine Kollegen, sondern gegebenenfalls dein Partner und deine Kinder. Das heißt, dass mehr Leute im Haus oder in der Wohnung sind. Und das macht es ein bisschen anstrengender.

Deswegen habe ich mir überlegt – wie kann man das denn besser organisieren? Dass wir uns nicht dauernd ins Gehege kommen, aber trotzdem konzentriert arbeiten können.

Wie überlebt und arbeitet man im Home-Office?

In den nächsten Podcasts werde ich dir ein paar Tipps geben, die du beachten kannst um das richtig machen zu können. Der erste Tipp ist eigentlich ein genereller. Den solltest du immer wahrnehmen, auch wenn du nicht mit deinen schulpflichtigen Kindern oder deinem Partner zusammen im Homeoffice sitzt:

Richte dir einen festen Arbeitsplatz ein. Das gilt allerdings dann auch für alle sich im Homeoffice befindenden Personen. Wenn du bisher kein Homeoffice oder keinen Schreibtisch hattest. Jetzt ist es an der Zeit dafür einen Platz zu bestimmen, denn das wird jetzt eng.

Der physische Platz also, der signalisiert dir jetzt auch, dass es jetzt Arbeit ist. Zeit, sich zu konzentrieren. Alle anderen in der Familie wissen auch, wenn du an dem Ort sitzt, dass du jetzt arbeitest, oder die arbeitet jetzt. Und außerdem ist es ganz gut, dass du vielleicht dein ganzes Geraffe an einem Ort hast. Kabel, Papiere, Stifte, Post-Its, was du brauchst. Glaub mir, es ist sehr verlockend mit dem Laptop durchs Haus zu rennen, aber keine gute Idee.

Der Mix zwischen Sofa und Arbeitsplatz ist genau das Problem.

Der beschert die Ablenkung, die du nicht haben solltest, die Ablenkung wird es dir schwerer machen, deinen Zeitplan einzuhalten. Und vergiss nicht, wenn du Kinder hast und du sitzt einmal an einem Tisch oder ein anderes Mal an einem Schreibtisch und das nächste Mal auf dem Sofa:

Woher sollen die anderen wissen, daddelst du jetzt nur, machst du ganz normale Sachen, die du auch am Computer oder Laptop sowieso immer machst?

Oder arbeitest du jetzt?

  •  Also frag dich mal, an welchen Orten in meiner Wohnung kann ich am bequemsten arbeiten?
  •  Wo gibt es natürliches Licht?
  •  Wo werde ich am wenigsten abgelenkt?
  •  Und wenn mehrere von uns zuhause arbeiten, Erwachsene und/oder Kinder, können wir dann im selben Raum mit Kopfhörern arbeiten oder braucht jeder von uns einen eigenen Raum oder so viel Abstand wie möglich?
  •  Und wenn du dir die Frage beantwortet hast, dann hast du schon mal einen guten Ort für deinen Arbeitsplatz gefunden.

Dann versuche mal folgendes: überleg dir, ob du deine Möbel umstellen solltest, um einen bequemeren Arbeitsraum zu schaffen.

  •  Richte dir deinen Arbeitsplatz so ein, als wäre er dein Arbeitsplatz wie im Büro mit deiner Lieblings-Pflanze oder auch mit einem Bild deiner Liebsten.
  •  Halte Stifte, Post-its, Notizblöcke und alles, was du regelmäßig brauchst, immer bereit.

Falls allerdings dein Arbeitsplatz gleichzeitig auch dein Essplatz ist, sozusagen der Ess- oder Spielbereich der anderen, wenn du dich also entschieden hast, „na ja, ich arbeite dann im Esszimmer“, dann am Ende eines Arbeitstages – tu dir und allen einen Gefallen.

Pack deine Sachen in einen Schuhkarton oder einen Behälter und pack sie dann ein. Warum? Na ja, alle sehen:

  •  du bist jetzt fertig, die Arbeit ist vorbei.
  •  Es signalisiert dir selbst, dass die Arbeit vorbei ist und
  •  deine anderen Familienmitglieder oder Mitbewohner werden es dir danken, dass du nicht dein ganzes Geraffe auf dem Esstisch liegen lässt.

Nun hast du einen ersten Eindruck davon, wie man mit vielen im Home-Office überleben und arbeiten kann.

Nächste Woche werden wir darüber sprechen, ob wir eine Arbeitszeit festlegen können und sollten, so wie eine Kernarbeitszeit. Ganz spannendes Thema. Da fällt mal ein neues Licht drauf, wenn man im Homeoffice ist. Euch eine weiterhin erfolgreiche Zeit.

Diesen Blogpost gibt es auch als Podcast.

Hier schreibt Kai Boyd
Mit jahrzehntelanger Erfahrung in Führungspositionen, darunter bei PricewaterhouseCoopers und Deutsche Telekom, Telefonica, deal united, Twilio und weg.de, hilft Kai Boyd Unternehmern und Einzelkämpfern, ihre Führungsfähigkeiten zu verbessern. Der Münchner und begeisterte Jogger bringt Expertise aus Konzernen, dem Mittelstand und Start-ups ein.

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