Change: Kurzfristige Ziele setzen

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Wie oft haben wir alle schon erlebt, dass der große Wurf, ein langfristig angelegtes Change-Projekte bereits im Anfangsstadium an Drive verliert. Wenn man vor der Eigernordwand steht, dann verläßt einen nicht der Mut, sondern auch die Lust. Führungskräfte im Change neigen manchmal dazu, kurzfristige Ziele zu ambitioniert und langfristige Ziele zu schwach zu definieren.

Heute geht es darum, warum es wichtig ist im Change Prozess kurzfristige Ziele zu setzen.

Zur Erinnerung: die Acht Stufen im Change nach Kotter:

Um die Motivation und das Bewusstsein für die Dringlichkeit aller Mitarbeiter aufrecht zu erhalten, ist es besser kurzfristige Ziele zu definieren. Welche, die du mit deinem Team auch erreichen kannst. Und wenn du diese Ziele erreichst, feiere das dann auch gehörig.

Ein schneller Erfolg hilft dir dabei, den Bedenkenträgern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als grosse, die man plant

George C. Marshall

Wenn du also jemals an einem großen Change Projekt beteiligt warst, weiß du, wie schwierig die Umsetzung von ebendiesem Change sein kann.

Viele Veränderungsbemühungen beginnen mit guten Absichten, führen aber nur zu minimalen Ergebnissen.

Wenn sich nach einer fehlgeschlagenen Maßnahme Frustration und Schuldzuweisungen ausbreiten, stehen die Beteiligten vor der brennenden Frage:

Wie um Himmelswillen konnte das passieren?

Rückblickend kannst du als Führungskraft vielleicht sogar feststellen, dass du die ersten fünf Schritte des Stufenmodells nach John Kotter befolgt hast. Es sah sogar so aus, als arbeiteten viele wichtige Mitarbeiter intensiv an der Erfüllung dieser Vision.

Rückblickend hast du vieles richtig gemacht:

  • Du hast mit Begeisterung und Nachdruck die Dringlichkeit der notwendigen Veränderung erkannt.
  • Auch wurdest du von einer wirksamen Führungskoalition unterstützt.
  • Deine Vision des Wandels war top und verständlich.

Warum also blieb dein gut begonnenes Change Projekt auf halber Strecke liegen?

Es kann natürlich viele Gründe für das schlechten Abschneiden eines groß angelegten Projektes geben. Häufig ist das Scheitern jedoch darauf zurückzuführen, dass Erfolge ausbleiben.

Die Wahrheit ist, dass nichts das Momentum mehr zunichte macht, als das Fehlen von Fortschritt. Vor allem, wenn viel und intensiv gearbeitet wurde.

Um eine Veränderung auf lange Sicht durchzusetzen, musst du und deine Führungskoalition kurzfristige Erfolge erzielen.

Wer hat das nicht schon am eigenen Leib erfahren. Ich war schon einmal gezwungen, um einen Insolvenz abzuwehren, kurzfristig Entlassungen durchzuführen. Wir haben dann natürlich auch noch die Strategie ändern müssen und mussten uns alle gewaltig umstellen.

Um für die verbliebenen Mitarbeiter den richtigen Rahmen zu schaffen, führte ich so schnell wie möglich neuen KPIs für unseren Vertrieb ein. Wir haben uns kurzfristig auf Wochenbasis Ziele vorgenommen und diese getrackt. Ziel war es, den Umsatz nach oben zu bekommen, um ein weiteres Invest in die Firma zu rechtfertigen.

Diese KPIs dienten uns als Kompass und halfen uns nicht nur die Richtung, sondern auch die Geschwindigkeit unseres Fortschritts zu ermitteln.

Was ist nun ein kurzfristiges Ziel?

Ein kurzfristiges Ziel ist eine Verbesserung, die du und dein Team in einem kurzen Zeitabschnitt umsetzen kann. Ich denke hier nicht in Monaten sondern eher in Wochen.

Ein kurzfristiges Ziel muss drei Kriterien erfüllen:

  • Sein Erfolg muss eindeutig sein.
  • Es muss in der gesamten Organisation sichtbar sein.
  • Es muss in einem klaren Zusammenhang mit den Veränderungsbemühungen stehen.

Warum sind kurzfristige Ziele notwendig?

Die Erreichung kurzfristiger Ziele ist notwendig, um das Momentum aufrechtzuerhalten. Dein Team darf seine Motivation nicht verlieren.

In der Realität erfordert die Umsetzung größerer Veränderungen nämlich echt viel Zeit.

Graß wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht.

Sprichwort

Du und deine Führungskoalition können aber kurzfristige Erfolge dazu nutzen, um jede Demotivation, die zwangsläufig über die Zeit entstehen kann, zu beseitigen.

Wie schon oben erwähnt, kannst du eben durch vorzeigbare Erfolge vor allem auch Zyniker und eigennützige Widersacher zum Verstummen bringen. Und das nur, weil deine kurzfristigen Erfolge einen echten Beweis für die Gültigkeit deiner Vision des Wandels liefert.

Wie man kurzfristige Ziele richtig einsetzt

Um kurzfristige Ziele zu nutzen, musst du und deine Führungskoalition machbare Maßnahmen finden, die alle drei Kriterien für einen effektives kurzfristiges Ziel erfüllen.

Dabei könnte es sich um eine kurze Maßnahme handeln, die zu erheblichen Kosteneinsparungen führt, zum Beispiel Reisen für Mitarbeiter einzuschränken. Damit demonstrierst du, dass alle Einsparen müssen. Oder du findest eine Möglichkeit durch z.B. höhere Provisionsausschüttung den Umsatz anzukurbeln usw.

Wie bei allen anderen Stufen des Change Modells ist dein kontinuierliches Engagement entscheidend.

Dieser Artikel basierte auf dem Podcast „Dein Team, Deine Pflicht“. Um diese und viele andere Episoden zu hören, kannst du den Dein-Team-Deine-Pflicht Podcast abonnieren: iTunesSpotify und Deezer. Verpass nie mehr ein Arbeitsblatt, eine Episode oder einen Artikel: Abonniere den Newsletter.

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Photo by Razvan Narcis Ticu on Unsplash

Ein Artikel von Kai Boyd

Kai Boyd ist ausgebildete Führungskraft und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Führung verbessern können. Seit 1989 führt er Teams, Abteilungen, Bereiche und als Geschäftsführer auch Firmen für Konzerne, den Mittelstand und Start-ups, darunter PricewaterhouseCoopers, die Deutsche Telekom, Telefonica, deal united, Twilio, weg.de und viele mehr. Er lebt mit seiner Familie derzeit in München, glaubt an tägliches Jogging am Morgen und schätzt gutes Essen in guter Gesellschaft.

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