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Viele Menschen verbringen ihr Leben damit, von einem Job zum nächsten zu driften oder gehetzt umherzuirren in dem Versuch, immer mehr zu schaffen, während sie tatsächlich nur sehr wenig erreichen. Das Setzen von SMARTen Zielen bedeutet, dass du deine Ideen klärst, dein Bestreben konzentrierst, deine Zeit und Ressourcen produktiv nutzt und somit deine Chancen erhöhst, deine Wünsche zu erfüllen.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, was SMARTe Ziele sind und wie du diese einsetzen kannst, um deine Ziele zu erreichen.
Was bedeutet SMARTe Ziele?
SMART ist ein Akronym, das als Orientierung während deiner Zielsetzung dient.
Seine Kriterien werden gemeinhin dem Konzept Management by Objectives (MBO) von Peter Drucker zugeschrieben.
Peter Drucker entwickelte das MBO-Konzept und veröffentlichte es 1954 in seinem Buch „The Practice of Management“. Es fand große Beachtung und wurde lange Zeit weitgehend übernommen, bis es in den 1990ern scheinbar in Vergessenheit geriet.
Der Begriff SMART (Smarte Ziele) wurde das erste Mal 1981 von George T. Doran verwendet. Seitdem schrieb Professor Robert S. Rubin (Saint Louis University) über SMART in einem Artikel für die Society for Industrial and Organizational Psychology (dt.: Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie). Er stellte fest, dass SMART für verschiedene Menschen inzwischen unterschiedliche Bedeutungen hat, wie unten dargestellt.
Um sicherzustellen, dass deine Ziele eindeutig und erreichbar sind, sollte jedes einzelne folgende Eigenschaften haben:
- Spezifisch (simpel, sensibel, signifikant)
- Messbar (maßgeblich, motivierend)
- Ausführbar (erreichbar, nicht ausgeschlossen)
- Relevant (richtig, realistisch und ressourcenreich, resultatorientiert)
- Terminiert (zeitgebunden, zeitbefristet, Zeit/Kosten-Einschränkungen, termingerecht, zeitkritisch)
Die Definition des Akronyms SMART kann man aber auch noch aktualisieren, um der Bedeutung von Wirksamkeit und Feedback Rechnung zu tragen. Man kann sie um zusätzliche Schwerpunktbereiche erweitern; SMARTER umfasst beispielsweise Evaluiert und Revidiert.
Wie man SMARTe Ziele verwendet
Im Folgenden werden wir die Definitionen erweitern und dabei untersuchen, wie du deine Ziele, aber auch die deines Teams entwerfen, entwickeln und erreichen kannst:
1. Spezifisch
Dein Ziel sollte klar und spezifisch sein, sonst hast du keinen vernünftigen Fokus und bist nicht wirklich motiviert, es zu erreichen. Wenn du dein Ziel formulierst, versuche dabei, die fünf „W“-Fragen zu beantworten:
- Was will ich erreichen?
- Warum ist dieses Ziel wichtig?
- Wer ist involviert?
- Wo findet es statt?
- Welche Ressourcen oder Einschränkungen spielen eine Rolle?
Beispiel
Stell dir vor, du bist derzeit in der Marketing-Abteilung und würdest gerne in die Marketingleitung aufsteigen. Ein konkretes Ziel könnte lauten: „Ich möchte die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen erwerben, um MarketingleiterIn in meinem Unternehmen zu werden, sodass ich meine Karriere aufbauen und ein erfolgreiches Team leiten kann.“
2. Messbar
Es ist wichtig, messbare Ziele zu haben, damit du deine Fortschritte verfolgen und motiviert bleiben kannst. Die Bewertung des Fortschritts hilft dir, konzentriert zu bleiben, deine Termine einzuhalten und zu merken, wie du Stück für Stück deinem Ziel näher kommst.
Ein messbares Ziel sollte Fragen beantworten wie:
- Wie viel?
- Wie viele?
- Wann weiß ich, wann ich mein Ziel erreicht habe?
Beispiel
Du könntest dein Ziel, die Fähigkeiten eines Marketingleiters zu erwerben, daran messen, dass du innerhalb von x Jahren die erforderlichen Schulungen absolviert und die entsprechenden Erfahrungen gesammelt hast.
3. Ausführbar
Dein Ziel muss außerdem realistisch und erreichbar sein, um Erfolg zu haben. Mit anderen Worten: Es sollte deine Fähigkeiten erweitern, aber dennoch im Rahmen des Möglichen bleiben. Wenn du dir ein ausführbares Ziel setzt, bist du eventuell in der Lage, bisher übersehene Chancen oder Ressourcen zu identifizieren, die dich diesem Ziel näherbringen können.
Ein ausführbares Ziel beantwortet normalerweise Fragen wie:
- Wie kann ich das Ziel erreichen?
- Wie realistisch ist das Ziel basierend auf anderen Bedingungen, wie zum Beispiel finanziellen Faktoren?
Beispiel
Möglicherweise musst du dich fragen, ob die Entwicklung der erforderlichen Fähigkeiten für die Position der Marketingleitung auf Grundlage deiner vorhandenen Erfahrungen und Qualifikationen realistisch ist. Hast du zum Beispiel die Zeit, die erforderliche Ausbildung effektiv zu absolvieren? Stehen dir die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung? Kannst du dir die nötigen Maßnahmen leisten?
Tipp
Hüte dich vor Zielen, über die jemand anderes die Kontrolle hat. Zum Beispiel hängt „Hol dir diese Beförderung!“ davon ab, wer sich sonst noch bewirbt, und von der Entscheidung des Arbeitgebers. Aber „Hol dir die Erfahrung und die Ausbildung, die du für diese Beförderung brauchst“ liegt ganz bei dir.
4. Relevant
In diesem Schritt stellst du sicher, dass dein Ziel für dich von Bedeutung ist und dass es auch mit anderen relevanten Zielen in Einklang steht. Wir alle brauchen Unterstützung und Hilfe, um unsere Ziele zu erreichen, aber man sollte immer die Kontrolle über sie behalten. Achte also darauf, dass deine Pläne alle vorantreiben, aber dass immer noch du für das Erreichen deines eigenen Ziels verantwortlich bist.
Ein relevantes Ziel kann diese Fragen mit „Ja“ beantworten:
- Lohnt es sich?
- Ist es der richtige Zeitpunkt?
- Steht es im Einklang mit anderen Bestrebungen/Bedürfnissen?
- Bin ich die richtige Person für dieses Ziel?
- Ist es im gegenwärtigen sozioökonomischen Umfeld umsetzbar?
Beispiel
Vielleicht möchtest du dir die entsprechenden Fähigkeiten aneignen, um die Marketingleitung in deinem Unternehmen zu werden, aber ist es der richtige Zeitpunkt, die erforderliche Ausbildung zu absolvieren oder auf zusätzliche Qualifikationen hinzuarbeiten? Bist du sicher, dass du die richtige Person für die Rolle der Marketingleitung bist? Hast du die Ziele deines Ehepartners berücksichtigt? Falls ihr z. B. eine Familie gründen wollt, würde dieser Plan der Familiengründung durch eine Fortbildung in deiner Freizeit beeinträchtigt werden?
5. Terminiert
Jedes Ziel braucht einen Stichtag, sodass du eine Deadline hast, auf die du dich konzentrieren und auf die du hinarbeiten kannst. Dieser Teil der Kriterien der SMARTen Ziele hilft zu verhindern, dass alltägliche Aufgaben Vorrang vor deinen längerfristigen Zielen haben.
Ein zeitgebundenes Ziel beantwortet in der Regel diese Fragen:
- Wann?
- Was kann ich in sechs Monaten tun?
- Was kann ich heute tun?
Beispiel
Die Fähigkeiten für die Position des Marketingleiters zu erlangen, kann – wie bereits erwähnt – Fortbildungen oder zusätzliche Erfahrung erfordern. Wie lange wird es dauern, bis du diese Fähigkeiten erworben hast? Benötigst du eine Weiterbildung, damit du für bestimmte Prüfungen oder Qualifikationen infrage kommst? Es ist wichtig, sich selbst einen realistischen Zeitrahmen für das Erreichen der kleineren Ziele zu geben, die für das Erreichen des Endziels notwendig sind.
SMARTe Ziele haben Vor- und Nachteile
SMARTe Ziele ist ein wirksames Instrument, das dir die Klarheit, den Fokus und die Motivation bietet, die du zum Erreichen deiner Ziele benötigst. Außerdem kann diese Methode helfen, deine Ziele leichter zu erreichen, indem sie dich ermutigt, deine Ziele zu definieren und einen Stichtag festzulegen. SMARTe Ziele sind auch von jedermann und überall leicht einsetzbar, ohne dass spezielle Hilfsmittel oder Schulungen erforderlich sind.
Unterschiedliche Interpretationen von SMARTe Ziele haben dazu geführt, dass die Wirksamkeit verloren geht oder missverstanden wird. Einige Menschen glauben, dass die SMART-Methode für langfristige Ziele nicht gut geeignet ist, weil es ihr an Flexibilität mangelt, während andere meinen, dass die Kreativität darunter leidet.
Schlüsselpunkte
SMART ist ein bewährtes Instrument, das du zur Planung und Erreichung deiner Ziele einsetzen kannst. Es gibt zwar eine Reihe von Interpretationen der Bedeutung des Akronyms, doch der übliche Gebrauch besagt, dass die Ziele Spezifisch, Messbar, Ausführbar, Relevant und Terminiert sein sollten.
Wenn du SMART verwendest, kannst du klare, erreichbare und sinnvolle Ziele formulieren und die Motivation, den Aktionsplan und die Unterstützung entwickeln, die du brauchst, um diese zu erreichen.
Wende SMARTe Ziele auf dein Team an
Vielleicht hast du schon immer davon geträumt, ein High Performing Team zu leiten, aber irgendwie will es nicht gelingen. Vielleicht redest du dir ein, dass du momentan weder die Zeit noch die richtigen Mitarbeiter dazu hast und dass du im nächsten Job, bei der nächsten Firma darüber nachdenkst, ein High Performing Team zu leiten. Oder du glaubst, dass du eine eigene Firma gründen musst, um das Ziel zu erreichen.
Versuche, SMARTe Ziele zu setzen, um dein Team spezifisch, messbar, ausführbar, relevant und terminiert auf die Entwicklungsreise zu schicken. Vielleicht stellst du dann fest, dass der wahre Grund, warum du noch kein High Performing Team leitest, darin liegt, dass deine Pläne bislang zu vage oder unrealistisch waren. Denk darüber nach, wie du deine Vision anpassen und in ein SMARTes Ziel umformulieren kannst, um deinen Traum zu verwirklichen. Einen Hinweis mag ich hier schon einmal geben: Es geschieht nicht über Nacht.